1. der visions jahrespoll 2005

 

2. mando diao

 

3. sugarplum fairy

 

4. the killers

 

5. him

 

6. interpol

 

7. the strokes

 

 

 

1. DER VISIONS JAHRESPOLL 2005

 

Beim Jahrespoll der Zeitschrift "VISIONS" haben leser dieser Zeitschrift und freunde des Rocks in den Kategorien "band des jahres","album des jahres","song des jahres",videoclip des jahres","newcomer desjahres","live-act des jahres","festival des jahres","hype des jahres","enttäuschung des jahres","dvd des jahres","musik-sendung des jahres" uvm abgestimmt.

 

Die wunderbaren Schweden mando diao sind insegsamt 8 mal vertreten. :)

 

ich liste hier mal einiges von den besten bands auf:

 

band des jahres: 1. mando diao, 2. soad, 4.maximo park, 6. bloc party, 13. green day, 14. franz ferdinand, 18. beatsteaks, 20. the white stripes, coldplay leider nur aufm 21.

 

album des jahres: 1. mando diao - hurricane bar, 2. soad - mezmerize, 3. bloc party - silent alarm, 5. maximo park - a certain trigger, 8. franz ferdinand - you could have it so much better, 17. coldplay x&y, 20. soad - hypnotize, 21. my chemical romance - three cheers for sweet revenge, 23. the white stripes - get behind me satan

 

song des jahres:  1. mando diao - down in the past, 2. qotsa - age little sister, 3. maximo park - apply some pressure, 4. soad - b.y.o.b, 7. franz ferdinand - do you want to, 8. bloc party - banquet, 10. gorillaz - feel good inc., 13. the killers - mr brightside, 14. mando diao - god knows, 20. mando diao - you can't steal my love, 22. coldplay - fix you, 24. the strokes - juice box, 26. the white stripes - blue orchid, 27. the white stripes -doorbell, 28. bloc party - helicopter

 

videoclip des jahres: 1. korn - twisted transistor, 2. franz ferdinand - do you want to, 4. gorillaz - fell good inc., 6. soad - b.y.o.b, 8. wir sind helden - nur ein wort, 9. my chemical romance - helena, 10. the white stripes - blue orchid, 12. mando diao - god knows, 15. the strokes - juicebox, 17. green day - wake me up when september ends, 18. soad - hypnotize, 19. maximo park - apply some pressure

 

newcomer des jahres: 1. maximo park, 2. bloc party, 3. madsen, 4. kaiser chiefs, 6. the subways

 

live - act des jahres: 1. mando diao, 2. nine inch nails, 3. qotsa, 5. the white stripes, 8. franz ferdinand, 10. coldplay

 

festival des jahres: 1. hurricane, 2. southside, 3. rock am ring, 4. highfield, 6. haldern, 8. visions 15th anniversary

 

hype des jahres: 1. mando diao, 2. franz ferdinand, 3. TOKIO HOTEL (leude was geht??), 5. maximo park, 6. bloc party, 7. soad, 8. kaiser chiefs, 10. madsen

 

enttäuschung des jahres: 1. coldplay, 2. soad, 3. korn, 4. bundestagswahlen, 5. franz ferdinand, 6. qotsa, 7. oasis, 8. foo fighters, 9. babyshambles, 10. weezer

 

dvd des jahres: 1. beatsteaks - b-seite, 2. sin city, 3. qotsa - over the years and through the woods, 5. franz ferdinand - dto., 6. star wars - episode 3, 7. christian ulmen - mein (neuer) bester freund, 9. green day - bullet in a bible, 12. stromberg - 1. staffel, 16. metallica - some kind of monster, 18. gilmore girls - die erste staffel, 20. die fantastischen vier - viel live

 

musiksendung des jahres: 1. mtv spin, 2. mtv rockzone, 4. sarah kuttner - die show, 5. wdr rockpalast, 8. mtv unplugged, 9. fast forward, 10. shibuya

 

 

 

 

 

DEPP DES JAHRES: 1.  george w. bush, 2. pete doherty, 3. edmund stoiber, 4. gerhard schröder, 5. angela merkel, 6. mahmud ahmadinedschad, 8. fred durst, 9. sarah kuttner, 10. stefan raab

 

 

 

2. MANDO DIAO

 

Aus Schweden kommen bekanntlich viele grandiose Rock'n'Roll-Bands. Schön dreckig sind die meisten, und dass sie ihre Klappe weiter aufreißen als die Briten, dürfte seit den Hives hinlänglich bekannt sein. Und nun das: "Wir glauben ehrlich, dass unsere Platte besser ist als alles von The Who, den Kinks oder den Small Faces. Es ist sogar eine rundere Sache, als viele Alben der Beatles und Stones".

 

Dieses Selbstbewusstsein spiegelt sich auch in den Songs von Mando Diao wieder. Und das ist gut so, das ist Rock'n'Roll. Bezeichnend für die Musikbranche ist allerdings, dass dieses Juwel in Schweden zurückgehalten wurde, und die Plattenfirma es erst zwei Jahre später als in ihrem Heimatland dem Rest der Welt zugänglich macht. Eine Schande!

 

Mando Diao sind fünf Jungs aus einem Kaff in der schwedischen Provinz. Borlänge tut sich vor allem mit seinen Mordraten und als Anführer von Drogenstatistiken hervor. Mitte der Neunziger versuchen sich die Frontmänner Gustaf Norén und Björn Dixgård an ihren ersten musikalischen Gehversuchen.

 

Einige Mitstreiterwechsel später, genauer im Jahr 1999, finden sie in ihrer heutigen Besetzung zusammen: Die Frontmänner an Mikros und Gitarre, Daniel Haglund an der Orgel, Samuel Giers am Schlagzeug Carl-Johan Fogelklou am Bass. Ab dem Moment ist es ihnen ernst, und sie beginnen, Schule sowie Mädchen aus ihrem Gedächtnis zu streichen, schließen sich in einem Ferienhaus ein und arbeiten sechs Monate an ihren Songs.

 

Darauf hin spielen sie sich ihre Ärsche in diversen Clubs der Umgebung ab. Ein Lokalreporter feiert sie als größer als Oasis. Das Demo landet zeitgleich auf dem Tisch des Schwedischen MTV-Moderators Tommy Gärdh, der ebenso wie die Jungs aus Borlänge stammt und von den Aufnahmen begeistert ist. Er lässt Mando Diao in seiner Sendung spielen, übernimmt ihr Management und ergattert einen Deal bei der EMI.

 

Die veröffentlichen im September 2002 das erste Album der jungen Schweden in ihrem Heimatland. Außerdem touren sie mit ihren Landsleuten von Kent und den Hellacopters durch Schweden. Sie machen Witze über die "Mannequins" von den Hives und tönen: "Ich glaube nicht, dass wir jemals einen Zuschauer bei unseren Konzerten enttäuscht haben! Jeder wird zufrieden sein!"

 

Dann bekommen sie den Deal, der wohl im Moment ein absoluter Erfolgsgarant ist. E-Plus setzt ihren Song "Lady" für die internationale Handywerbung von ein. Höchste Zeit, dass das Album auch im Rest der Welt in den Regalen steht. In Deutschland ist es im März 2004 so weit, man kann "Bring 'Em In" erwerben. Parallel touren sie durch Europa, mit einem Schwerpunkt auf Deutschland.

 

Doch im Kopf ist die Band schon viel weiter. Längst haben sie an neuen Songs gebastelt, die sie so schnell wie mMöglich unter die Leute bringen wollen. Doch live gehen sie das Risiko nicht ein. Da bleiben sie ihren alten Songs treu. Denn sie wollen, dass ihre Fans nicht enttäuscht werden. Doch eigentlich brächten sie sich da keine Sorgen zu machen, denn angeblich waren restlos alle begeistert, die die Tracks bisher hörten. Kühn träumen sie schon, ihr nächstes Album könne ein Doppelalbum oder ein Boxset werden, wenn die Plattenfirma sie ließe. Und das, nachdem der Erstling nicht mal die 40-Minuten-Grenze erreichte.

 

Da bleibt nur eine Frage: Was soll der Name? Der hört sich ja eher nach einer spanischen Folkloregruppe, als nach schwedischem Punkrock'n'Roll an. Und siehe da, er bedeutet gar nichts. Sei angeblich Björn beim Träumen als Vision erschienen. Klar, nichts liegt näher!

 

Zum zweiten Rundumschlag holt das Quartett 2005 aus. Am 24. Januar erscheint das Nachfolgewerk "Hurricane Bar", kurz zuvor die Single "Down In The Past". Der Rock'n'Roll schnurrt nun smooth, doch er kann immer noch zubeißen. Anschließend kommen Mando Diao dann endlich auf ausgedehnte Club-Tour.


Diskographie:

Hurricane Bar (2005)
Bring 'Em In (2004)

 

www.mando-diao.com

 

 

 

3. SUGARPLUM FAIRY

 

Victor und Carl Norén gründen 1998 mit dem Drummer Kristian Gidlund eine erste Band in ihrer Heimatstadt Borlänge in Mittelschweden. In Kristians Elternhaus spielen sie "Live Forever" von Oasis nach: "Kristian kannte das Drum-Intro zu dem Song, und ich halte ihn für eines der besten Stücke der Neunziger Jahre," so Victor. "Es klang genau wie das Original und wir dachten: 'Mein Gott sind wir gut, wir müssen unbedingt eine eigene Band gründen!'" Nachdem sie den ganzen Sommer damit verbracht haben, diesen einen Song zu spielen, trauen sie sich bei Schulfesten auf die Bühne. Das alles im zarten Alter von dreizehn Jahren!

 

Schulfreund Jonas Karlsson qualifiziert sich auf Grund seines coolen Haarschnitts für die Band. Dass er nicht weiß, wie man Gitarre spielt, scheint nebensächlich. Nach ein paar Monaten haben sich Sugarplum Fairy in der Stadt einen Namen gemacht. In Interviews mit lokalen Zeitungen geben sie an, sie hielten sich für besser als die Beatles. "Wir wollten einfach in jeder Hinsicht so sein wie Oasis!", schmunzelt Victor. David Hebert komplettiert als Bassist das Lineup der Band, die mittlerweile auch in Stockholm auftritt. "Wir hatten nur den Plan, dass wir so lange live spielen würden, bis uns jemand entdeckt", erklärt der Sänger. Was natürlich irgendwann auch passiert.

 

Ohne also ein einziges Demo aufgenommen zu haben, signt Sony die Band für Schweden und Japan, in Deutschland kommen sie bei Universal unter. Ihre große Affinität zu den Beatles verdanken Sugarplum Fairy ihren Eltern, hörten sie zuhause doch selten mal andere Musik als die der Fab Four.John Lennon sang in einer Demoversion von "A Day In The Life", die auf einer der "Anthology"-CDs zu hören ist, die Worte "Sugarplum Fairy". Die Band hört das und hat einen Namen. Auch in ihrem Selbstverständnis spielen die Beatles eine große Rolle: "Wir möchten das Songwriting der Beatles mit der Live-Performance der Stones verbinden! Das ist der Schlüssel zum Erfolg für jede Rock'n'Roll-Band."

 

Vergleiche mit der Band seines Bruders Gustaf,Mando Diao, fürchtet Victor nicht: "Wir kommen aus einer Familie, davon möchte ich mich nicht trennen. Mando Diao sind Rockpop und wir sind Poprock! Wenn man uns nicht mag, soll man sich ein Mando Diao-Album kaufen, damit das Geld in der Familie bleibt!" Übrigens existiert Sugarplum Fairy bereits länger als Mando Diao. Allerdings haben die schon zwei Alben draußen, als nach einer Sugarplum-EP im Herbst 2004 im April 2005 das großartige Debüt "Young & Armed" erscheint.

 

Discographie: Young and Armed (2005)

 

www.sugarplum-fairy.de / www.sugarplum-fairy.nu

 

 

 

3. THE KILLERS

 

 

 

Las Vegas, die glitzernde Show- und Spielerstadt hat interessanterweise noch keine relevanten Pop-Bands hervorgebracht. Bis die Killers auf den Plan treten. Im Jahr 2002 verlässt Brandon Flowers (voc, keys) seine alte Band Blush Response und meldet sich auf eine Anzeige in einer Zeitung. Da sucht ein Typ namens Dave Keuning (git.) jemanden, mit dem er zusammen Musik machen könne. Von Anfang an verbindet die beiden ihre Liebe zu Oasis. Nachdem sie sich einige Bassisten und Drummer angesehen haben, entscheiden sie sich für Mark Stoermer als Basszupfer und Ronnie Vannucci als Schlagzeuger.

Der Name stammt kurioserweise aus einem New Order-Video, in dem eine fiktive Band namens The Killers auftritt. Mit einem Haufen geschriebener Songs im Gepäck machen sich die Killers auf, die Welt zu erobern, das britische Erstsemester-Käseblatt NME findet schnell Gefallen an den Newcomern, und Island Records hält den Jungs bald einen Vertrag unter die Nase.

Der Rest ist reguläre Bandgeschichte, nach einer Tour mit British Sea Power folgen die Aufnahmen für ihr erstes Album. Weder Buschfeuer noch Erdbeben halten die vier auf, und so haben sie nach drei Monaten im Studio endlich "Hot Fuss" im Kasten. Schnell entwickeln sie sich zu Everybody's Darling, eine Entwicklung die selbst die Veröffentlichung des Debüts im Oktober 2004 nicht aufhalten kann.

discographie: hot fuss (2004)

 

 http://www.thekillers.co.uk/specialedition/<--- sehr cool

 

5. HIM

 

Was 1996 mit ein paar kleinen Hanselen im kalten Finnland begann, hat sich mittlerweile zu einer waschechten Hysterie entwickelt. In jenem Jahr hebt Ville Hermanni Valo (was auf Deutsch so viel wie Wilhelm Licht bedeutet) zusammen mit ein paar guten Kumpels die Band HIM aus der Taufe. HIM steht für "His Infernal Majesty" und obwohl sich der charismatische Frontmann darum bemüht, immer wieder zu betonen, dass es sich bei HIM um eine "richtige" Band handelt, steht und fällt alles mit Valos Performance und Songwriterqualitäten. Höchstens noch Villes Kumpan Mikko Henrik Julius Paananen (besser bekannt als Migé Amour) fungiert bei Interviews als ein weiterer Sprecher der Combo. Alle anderen halten sich eher im Hintergrund.

 

Bevor er jedoch mit seiner Band an den Start ging, war er des öfteren hinter dem Tresen des väterlichen Sex Shops anzutreffen, wo er als Verkäufer jobbte. Das muss den guten Jungen ziemlich kirre gemacht haben, denn in HIMs musikalischem Universum dreht sich alles um Liebe, Tod und Sünde. Sägende Gitarren, dazu die schmachtende Stimme seiner Majestät, mit etwas Morbidität ausgestattet und ein klein wenig nach Gruft müffelnd. Mittlerweile sind HIM nicht nur in ihrer finnischen Heimat absolute Superstars. Auch in Deutschland sind sie verantwortlich für etliche ohnmächtige Mädels, die in schöner Regelmäßigkeit bei ihren Konzerten ins Reich des Morpheus geholt werden.

 

Kurz nach Bandgründung können HIM einen Vertrag bei der finnischen BMG unter Dach und Fach bringen. Das Debut "Greatest Love Songs Vol.666" erscheint flugs danach und beschert der Band zwei Top Ten-Singles und eine Goldene Schallplatte in Suomi. Deutschland ist, was HIM betrifft, zu diesem Zeitpunkt noch jungfräulich. Das sollte sich nicht entscheidend ändern, als auch hierzulande die Scheibe veröffentlicht wird. Mit dem Isaak-Cover "Wicked Game" gibt es zwar einen kleinen Hit, aber das war es dann auch fürs Erste.

 

Der entscheidende Schachzug kommt 2000. Zu Roland Emmerichs Science-Fiction-Thriller "13th Floor" steuern HIM für den deutschen Sprachraum den Titelsong ("Join Me") bei. Die dazugehörige Single kletterte Anfang 2000 bis nach ganz oben, das Album folgt der Single und belegt wochenlang die Pole Position.

 

Ausverkaufte Konzerte allenthalben, kreischende Mädels und Dauerpenetration in allen Medien sorgen für einen kollektiven Freak Out, egal wohin es die Band verschlägt. Nachdem der Konzert- und Interviewmarathon erfolgreich bewältigt ist, überrascht Valo mit der Ankündigung, schon bald mit den Aufnahmen für eine neue Platte beginnen zu wollen. Hatte man doch während des Festival-Sommers den Eindruck, HIM wären ihrer eigenen Omnipräsenz überdrüssig.

 

Im Herbst 2001 erscheint noch das dritte Longplay-Werk "Deep Shadows And Brilliant Highlights", bevor die Band sich Anfang 2002 entschließt, eine (hochverdiente) Pause einzulegen. Zumindest die Bühnenpräsenz soll ein wenig zurückgefahren werden, nicht zuletzt, um wieder mehr Zeit für die kreativen Tätigkeiten zu gewinnen. Den Fans gewährt die Band indes keine Ruhepause. Die bisher veröffentlichten Singles kommen in einem Box-Set auf den Markt, nd bevor die HIM-Jünger sich lange nach ihrem Idol verzehren, kommen die Finnen bereits wieder mit einem neuen Album ("Love Metal") um die Ecke. Im Vergleich zum Vorgänger rocken HIM jetzt wieder verstärkt das Haus.

 

2004 ist es Zeit, die HIM-Geschichte Revue passieren zu lassen. Die Best Of "And Love Said No" komprimiert mit 14 bekannten und zwei neuen Songs die bisherige Karriere Valos und seiner Band. Nach diesem Release sagen Him ihrer langjährigen Plattenfirma Gun/Supersonic adé und wandern zum Major Warner ab. Dort erscheint im Sommer 2005 auch "Dark Light". Das Erfolgsrezept ist daselbe geblieben. Nicht mehr ganz so rockig wie "Love Metal" mit einer erheblich poppigeren Schlagseite, kredenzen Valo und co. ihren Fans wieder morbide angehauchte Rocksongs.

 

HIM-Frontmann Ville Valo wurde am 6. Februar in Helsinki verhaftet, nachdem er zuvor randaliert hatte. In den Hauptrollen: Ein Sänger, die Polizei, ein Blumentopf und natürlich der Nachbar.

 

Helsinki  - Laut der finnischen Zeitung Iltalehti wurde Ville Valo, Sänger der Gruftschmalzer von HIM, am Montag von der Polizei in Gewahrsam genommen, nachdem er in dem Haus, in dem er wohnt, ganz unlove-metallig randaliert hatte.

 

Im Stadtteil Eira ging um etwa 2:30 Uhr ein Anruf bei den Ordnungshüter ein, dass Valo im Treppenhaus des Mehrfamilienhauses randaliere. Als die Polizei vor Ort eintraf, konnte Ville sich nicht beruhigen und wurde in Handschellen abgeführt. Berichten zufolge soll er seinem Nachbarn mit Mord gedroht und einen Blumentopf gegen dessen Eingangstür geschleudert haben.

 

Auf dem Polizeirevier bestätigte Valo die Vorkommnisse, konnte jedoch keine Gründe für die ausgesprochenen Drohungen nennen. Er verbrachte daraufhin lediglich eine Nacht in Polizeigewahrsam, was vor allem deutsche Him-Fans freuen wird, steht doch am heutigen Abend der Tourauftakt für die Dark Light-Tour in Essen auf dem Plan. Wie die Zeitung weiter berichtet, war Valo bereits früher in Streitigkeiten im Haus verwickelt.

 

Die Türe des Nachbarn ist übrigens nicht ganz kaputt gegangen.

 

discographie: 1000 alben...zuu faul die aufzulisten^^

 

www.him-music.de

 

 

 

6. INTERPOL

 

 

 

"Nichts darf so klingen, als würde es nicht dahin gehören, wo es ist", erklärte Interpol-Sänger Paul Banks in einem Interview. Perfektion ist bei den New Yorker Retro-Helden mehr als erklärter Wille. Sie ist Voraussetzung zum Beginn. Darunter geht nichts. Interpol überlegen, tüfteln, machen, schaffen - tun alles Erdenkliche, um jeden Ton exakt im richtigen Augenblick zu bringen und verrichten dabei prachtvollen Soundraub an den wavigen Indie-Helden Joy Divison, Chameleons und nicht zuletzt den Smiths.

 

 

 

1998 kommt es auf der New Yorker Universität zum musikalischen Zusammenschluss von Daniel Kessler (Gitarre und Vocals) und einem Drummer namens Greg. Gemeinsam spielen sie für ihre Band alle Instrumente selbst ein. Kurz darauf trifft Daniel in einer Vorlesung auf Carlos Dengler, einen ehemaligen Sechssaiter, der der Gitarre über ist. Er wechselt an den Bass. Als Daniel auf der Straße zufällig Paul Banks (Gitarre und Vocals), einem alten Bekannten aus Pariser Tagen, wiederbegegnet ist der erste Schritt in den Rock-Olymp getan.

 

Nach den ersten Gigs 2000 wird Greg am Schlagzeug durch Sam Fogarino ersetzt, der den ursprünglichen Interpol-Sound in eine etwas aggressivere Post-Punk-Richtung dreht. In dieser Konstellation tourt man durch England - natürlich nicht ohne einen Halt bei John Peel einzulegen - und macht die retrofanatische englische Presse wie erwartet verrückt.

 

Die Aufregung kommt nicht von ungefähr: gleichzeitig releasen die Herren mit den dunklen Frisuren und den schwarzen, straighten Anzügen auf dem renommierten Chemikal Underground Label, das u.a. Schrammel-Helden der leisen Töne wie Mogwai, Arab Strab oder Radar Bros führt, eine erste EP in der labeleigenen "Fukd I.D."-Serie. Es folgt der übliche Ablauf: Konzerte mit Trail Of Dead und den Delegados, eine weitere (selbst releaste) EP: England ist wie immer vor der eigentlich Heimat mit im Boot.

 

Als der Hype mit kleinen Schritten auf ihre Heimat New York zukommt, unterschreiben Interpol einen Vertrag und bleiben konsequent stilsicher: das Indie-Urgestein Matador (Pavement, Yo La Tengo, Cornelius ...) sichert sich das im November 2001 in Connecticut aufgenommene Debüt "Turn On The Bright Lights" für eine Veröffentlichung 2002.

 

Mystisch wie englische Bands vor zwanzig Jahren und düster wie ein helles Leuchten in einer tiefen Straße trifft man mitten in das flammende New Yorker Remake-Herz.
Stramm stehende Depressionen schweben über die Leichen des britischen Post-Punk und bleiben dabei rätselhaft an Melodien kleben, während ein Ian Curtis-Klon stilvoll gebrochen über die Leiden der Zwischenmenschlichkeit singt. Interpols Instrumente streifen dazu durch einen breit angelegten Sound, der durch Daniel Kesslers ideenübersprudelnde Gitarrenarbeit erdrückend groß wird. Perfektion zum Erbrechen, die sich auszahlt, obwohl sie in jeder Sekunde bis ins kleinste Detail durchorganisiert ist, trotzdem aber noch nach Proberaum klingt. Keineswegs überproduziert, nur verdammt genial dargebracht.

 

Im August 2003 verkürzen Interpol ihrer stetig wachsenden Fangemeinde die Wartezeit zum regulären Longplay-Nachfolger mit der "Black EP". Darauf finden sich vier Live-Versionen ihres Debütalbums von einem französischen Radiokonzert sowie mit dem Song "Specialist" eine Single-B-Seite.

 

www.interpolny.com  

 

7. THE STROKES

 

 

 

Der legendäre Winston Churchill hielt am 13. Mai 1940 eine legendäre Rede, in der er von "Blood, Sweat And Tears" redete. Blut, Schweiß und Tränen, das ist es auch, was die Strokes aus den Staaten bieten. Laut, dreckig und rotzig ist das, was über den großen Teich schallt. "Hype, Hype, Hooray" titeln die Zeitungen kurz nach ihrer Ankunft. Zu Recht.

 

Kaum erklingen die ersten Töne der Strokes, steht die Musikwelt Kopf. Von der Wiederentdeckung der Gitarre ist da die Rede. Die Erleichterung ist spürbar: Endlich kommt wieder eine coole Rockband aus dem Zentrum der Hipster-Welt, aus New York. Vielleicht liegt der Hype aber auch an der ungezügelten Spielfreude und dem offensichtlichen Enthusiasmus für die Musik. Vergleiche mit Legenden wie den Velvet Underground, Lou Reed und Iggy Pop werden laut.

 

Julian Casablancas (Gesang) und Nikolai Fraiture (Bass) kennen sich, seitdem sie zusammen in New York zur Grundschule gingen. Jules' (* 23. August 1978) Vater gründete einst die Agentur Elite Models (hat die größten Models der Neunziger unter Vertrag), doch Vater und Sohn sehen sich nicht oft. Julian wächst bei seiner Mutter auf, der ehemaligen Miss Dänemark. Muttis neuer Freund bringt dem Jungen gute Musik näher. Mit ihm hört der spätere Sänger seine ersten Doors-Platten. Auch Nikolai (* 13. November 1978) erblickt in New York das Licht der Welt. Seine Eltern stammen aus Russland und Frankreich. Während Freund Julian nach der Grundschule aufs Internat in die französische Schweiz geschickt wird (angeblich hat Julian ein Problem mit der Dosierung von Alkohol), bleibt Nikolai in New York.

 

Auf dem Hunter College lernt er den Gitarristen Nick Valensi (* 16. Januar 1981) kennen. Auch dessen Eltern stammen aus Frankreich. Nick kennt Julian wiederum von seiner vorherigen Schule, der elitären New Yorker Dwight School, auf der sie auch mit dem Schlagzeuger Fabrizio Moretti (*2. Juni 1980) rumhingen. Fabs Vater ist Italiener, seine Mutter Brasilianerin. Seit er klein ist, sitzt er hinterm Schlagzeug, das zeitweise in einem schallisolierten Kleiderschrank steht. Die Nachbarn würden sich sonst beschweren. Bevor er zu den Strokes stößt, hat er vor, Kunstlehrer zu werden und belegt College-Kurse in Bildhauerei.

 

Auch Albert Hammond Jr. (*9. April 1979), der in der Position des zweiten Gitarristen zur Band stößt, ist schon früh mit Julian Casablancas verbandelt. Gemeinsam besuchen sie das Schweizer Eliteinternat Institut Le Rosey in der Nähe von Genf. Der Sohn des Popstars und Hit-Schreibers Albert Hammond Jr. (sein größter Hit war "It Never Rains In Southern California") entdeckt früh seine Liebe zur Musik. Später drückt er sich eine Weile davor, bis er sich traut, seinem Vater eine weitreichende Entscheidung mitzuteilen: Er werde das College abbrechen und künftig in einer Band namens The Strokes spielen. Entgegen Alberts Erwartungen ist der Papa begeistert.

 

Nachdem die Jungs zusammen kommen, proben sie wie die Verrückten. Die Schule bzw. das Studium haben sie inzwischen geschmissen. Julian schreibt die Songs, ist die kreative Kraft der Band. Alle haben nebenbei ihre Dayjobs, arbeiten in Kneipen und Videotheken. Abends spielen sie in der hippen New Yorker Mercury Lounge. Deren Booker Ryan Gentles liebt die Jungs. Diese Liebe geht so weit, dass er seinen Job schmeißt und mit sofortiger Wirkung Manager der Strokes ist.

 

Zusammen mit dem New Yorker Undergound-Producer Gordon Raphael nehmen sie die ersten Demos auf und schicken sie, in der Hoffnung auf Beachtung, an unzählige Plattenfirmen. Doch ein Feedback bleibt erst einmal aus. Schließlich erhält Geoff Travis vom englischen Rough Trade-Label einen Tipp, sich die Jungs einmal anzuhören.

 

Travis muss beeindruckt gewesen sein, denn er gibt den New Yorkern den ersehnten Deal. Im Januar 2001 erscheint das erste Lebenszeichen der Strokes - die EP "The Modern Age". Im Zuge der Veröffentlichung touren die Strokes durch die Clubs des Vereinigten Königreiches und wie eine Schneckenspur ziehen sie eine Welle der Hysterie hinter sich her.

 

Zurück in den Staaten machen sie sich sogleich daran, das erste Album in Angriff zu nehmen. "Is This It" erscheint Ende August 2001 in Europa. Der Hype hat ein neues Kind geboren. Nichts geringeres als die Nirvana ihrer Zeit zu sein, wird den fünf New Yorker Jungspunden plötzlich nachgesagt.

 

Wie so oft erregt das Cover (ein nackter Frauenhintern, auf dem eine in einen Lederhandschuh gehüllte Frauenhand ruht) in den USA Aufsehen - und so verschiebt sich die Veröffentlichung in der Heimat der Strokes um zwei Monate. Dort ziert nun ein Kunstwerk die Platte, das entfernt an ein Fenster einer alten europäischen Kirche erinnert. Auch der Song "New York City Cops" sorgt für Ärger. Stücke mit Textzeilen wie "New York City cops / They ain't too smart" könne man so kurz nach dem 11. September nicht auf den amerikanischen Markt bringen. Die Plattenfirma streicht den Song.

 

Doch all der Trubel kann nicht darüber hinwegtäuschen: Hier wird cool neu definiert. Tech House-Chic war gestern. Jetzt sind wieder enge Jeans, Chucks und Lederjacken angesagt. Und Military bedeutet bei den Strokes nicht Tarnfarben, sondern Marinejacken. So soll es sein, die Musikjournaille predigt täglich die Neugeburt der Gitarre. Alle Videos zum Album dreht Roman Coppola (Sohn von Francis Ford).

 

Die Band tourt durch die ganze Welt, wirkt aber schnell ausgelaugt. Sind die Strokes inzwischen übercool, gelangweilt oder überfordert, fragen sich viele Besucher ihrer Deutschland-Konzerte im Februar und März 2002. Höhepunkt der Tour ist der Headliner-Slot der fünf New Yorker beim englischen Reading Festival.

 

Anschließend begeben sie sich wieder ins Studio. Zunächst soll sie Nigel Gordrich, der Mann, der schon Radioheads Songs verzierte, als Producer unterstützen. Doch die Jungs kommen mit seiner Arbeitsweise nicht klar. Die bereits mit ihm aufgenommenen Songs erscheinen nie. Stattdessen gehen die Strokes das Album mit ihrem Haus- und Hof-Produzenten Gordon Raphael noch mal an. Nach einer Japan-Tour im August 2003 erscheint das Strokes-Zweitwerk "Room On Fire" Ende Oktober 2003. Der einzige Deutschland-Gig zu diesem Album findet im Dezember in der Berliner Arena statt.

 

Diesbezüglich gibt es also nicht viel Futter für die Medien. Doch die finden bald einen anderen Fressnapf. Fortan finden die Strokes nicht mehr nur auf den Musikseiten, sondern auch in den Klatschspalten ihren Platz, denn Fab Moretti hat sich keine Geringere als die Schauspielerin Drew Barrymore als Freundin geangelt. Nun spekulieren auch Gazetten wie das People Magazine und die Gala über mögliche Streitigkeiten und Trennungen des Pärchens.

 

Ende 2004 munkeln einige, es solle ein Live-Album der Strokes geben. Aus der Platte "Live In London" wird dann allerdings nichts, angeblich gab es Probleme mit der Aufnahmequalität. Im Februar 2005 heiratet Frontmann Julian Casablancas seine Freundin Juliet Joslin, die Co-Managerin der Band. Zur selben Zeit wird Nicolai Fraiture zum ersten Mal Vater. Seine Freundin bekommt eine Tochter.

 

Um eine vertraute Umgebung für die Aufnahmen zu ihrem dritten Album aufzubauen, richten sich die Strokes in New York ihr eigenes Studio ein. Wieder versuchen sie es mit einem neuen Produzenten. Mit David Kahne (arbeitete schon mit Paul McCartney, Bruce Springsteen und den Bangles) klappt es dieses Mal auch. Das Gute an ihm sei seine Strenge gewesen, urteilen die Jungs anschließend. Sie könnten zwar tolle Songs schreiben, bräuchten aber am Schluss doch jemanden, der ihnen sagt, wo's lang geht.

 

Es hat sich gelohnt: "First Impressions Of Earth" fällt über weite Strecken härter aus, als seine Vorgänger. Die Spuren klingen kristallklar und trotz der Härte ist ein deutlicherer Pop-Appeal als auf den Vorgängern zu erkennen. Kurz vor der Veröffentlichung am 30. Dezember (in den deutschsprachigen Ländern, im Rest der Welt erscheint sie Anfang Januar 2006) gibt die Band kleine Promo-Konzerte in einigen europäischen Städten, unter anderem in der Maria in Berlin.

 


discographie: is this it (2001)

 

               room on fire (2003)

 

               first impressions of earth (2005)

 

www.thestrokes.com

 

 

 

 

 

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